Überall wo im Landkreis Harz kulinarisch wertvolle Burgundertrüffel an natürlichen Standorten (z.B. bei Elbingerode oder Rübeland) wachsen, ist auch Trüffelanbau möglich. Ohne Dünger, null Chemie, keine Erntemaschinen, alles Bio auf höchstem Niveau: Eine ökonomische Chance für Naturschützer, Grundstückseigentümer, Landwirte und Investoren, die mit der Anlage naturnaher Trüffelbiotope ökologisch besonders wertvolle, auf Dauer angelegte Lebensräume schaffen wollen.
So wird der Bodenerosion Einhalt geboten, die Luft verbessert und eine Menge Kohlendioxyd durch das Zusammenwirken von Baum und Trüffelpilz eingefangen.
In den nördlichen und östlichen Teilen des Landkreises sind nach ersten Erkundungen kleine bis mittlere Trüffelkulturen mit 0,1 bis 3 oder mehr ha Anbaufläche denkbar. Die grobe Einschätzung durch ein Expertenteam der Trüffelschule (Forschungsgruppe Hypogäen) bietet eine erste Orientierung für den Trüffelanbauer, ersetzt aber keinesfalls eine gemeinsame Begehung Besichtigung, Bodenproben und Bodenanalyse vor dem eigentlichen Planungsbeginn. Trüffelanlagen sind auch geeignet als Ausgleichfläche.
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Trüffeln in Italien oder Frankreich kann man sich vorstellen. Aber mitten im Harz? Zwischen Braunlage im Westen und Blankenburg, bzw. Wernigerode im Norden befindet sich die "Trüffelinsel Oberharz" mit den Ortschaften Elbingerode und Rübeland. Eine gezielte Ersterkundung erfolgte kürzlich durch die Forschungsgruppe Hypogäen (FGH) mit einem Suchteam aus Oberhausen/NRW.
Die erste Begehung führte zum Erfolg: Den ersten Nachweis einer Burgundertrüffel mitten in Elbingerode erbrachte Lothar Gehlen mit seiner Lagottohündin Alba. Er ist geprüfter Pilzberater, befasst sich mit Pilz- und Trüffelanbau und ist aktives Mitglied der FGH. Als Hobby betreibt er neben zwei Trüffelgärten noch eine kleine Trüffelplantage im Leinebergland in Niedersachsen. .
Um die wichtigsten ökologischen Daten dieser neuen Fundstelle in Sachsen-Anhalt zu erfassen, wurde der Bereich der "Mittelallee" entlang der Bruchstraße wenige Stunden später gemeinsam mit dem Leiter der Forschungsgruppe erneut aufgesucht. Neben weiteren Nachweisen von Tuber aestivum var. uncinatum wurden die Rotbraune Trüffel (Tuber rufum) mehrfach gefunden.
Eine weitere Fundstelle in Elbingerode wies Lothar knapp eine Stunde später noch gegenüber dem Rathaus am Markt nach. Wie die Trüffeln dahin kommen? Hunde nehmen den Geruch der Trüffeln wahr, buddeln sie aus und verzehren diese, ohne dass der Besitzer es überhaupt merkt. Sehr appetitlich ist es zugegebener Maßen nicht, aber hier sind solche unverdauten Trüffelstücke im Hundekot erkennbar.
Diesen Fundstellenbereich in Elbingerode wies Lothar aus Oberhausen mit der Lagotto Hündin Alba gegenüber dem Rathaus am Markt nach. Auf großen Informationstafeln werden hier die Besonderheiten im nahen Nationalpark Harz präsentiert.
Die eigentliche Sensation für den Ort allerdings lag gleich hinter der Sitzbank unter der großen Buche.
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